Neewer entwickelt sich seit einiger Zeit auch zu einer Marke bei der Herstellung von Blitzgeräten, und es überrascht daher nicht, dass es auch eine Systemblitz-Reihe für DSLM-Kameras nebst praktischem Zubehör gibt! Da die Kamerahersteller inzwischen zum Teil öffentlich erklärt haben keine neuen eigenen Blitzgeräte mehr anzubieten macht es durchaus Sinn sich im Drittanbieter-Markt umzuschauen, wenn es darum geht einen Systemblitz anzuschaffen! Daher habe ich mir einmal den NEEWER Z2 und den dazu passenden Neewer Funkauslöser QPRO für Nikon angeschaut.
Es handelt sich um einen Rundkopfblitz, der dank seines runden und beweglichen Blitzkopfes, der mit einem magnetischen Ring zur Zubehöraufnahme, sehr gut für die Portrait-Fotografie geeignet ist. Das
555 Gramm schwere Blitzgerät (mit Blitzschuh und der 2600mAh Lithium-Batterie), das mit jeder Nikon-Kamera entweder im TTL-Blitzbetrieb, im manuellen Betrieb (mit Reduzierung bis zu 1/256 der maximalen Leistung von 76W) oder im autonomen Blitzbetrieb arbeiten kann, bietet natürlich auch das s.g. „entfesselte“ Blitzen in Verbindung mit dem Funkauslöser QPRO.
Das neue Display und Bedienteil besteht unten aus einem zentralen Bereich, der mit einem kreisförmigen Drehregler ausgestattet ist der für die Blitzkorrektur zuständig ist. Mittig befindet sich der zentrale Ein- /Ausschalter. Links daneben leuchtet die Blitzbereitschaftsanzeige die auch als Blitzauslöser genutzt werden kann. Darüber befindet sich die Mode-Taste für verschiedenen Grundeinstellungen. Rechts vom Einstellrad kann man das Modulier(Dauerlicht) ein und ausschalten, darüber wiederum befindet sich der Hauptschalter für die Slave-Funktionen. Das neue Bedienkonzept ist einfach strukturiert und funktioniert so sehr intuitiv – was mir sehr gut gefällt! Auf dem Display werden alle gewählten Funktionen sehr gut leserlich angezeigt. Die Verstellung des Reflektors auf verschiedene Zoombereiche (28-105mm) erfolgt manuell oder automatisch. Außerdem verfügt der Blitz über ein Led-Einstelllicht, das in 10 Leistungsstufen einstellbar ist.
Der Z2 kann sowohl als Master als auch als Slave-Blitz genutzt werden. Im Slave-Betrieb in Verbindung mit dem QPRO ändert sich die Farbe des Displays beim Umschalten. Neewer verwendet für die Funkverbindung zwar auch das 2,4-GHz-Band, die Übertragungsfrequenz ist allerdings (wie leider üblich) proprietär, so dass nur Neewer-Blitze (und LED-Leuchten) steuer- und synchronisierbar sind!
Das gesamte Bedienungskonzept ist funktional und ganz auf die Praxis ausgerichtet!
In der Praxis:
Da ich gerade einige Farbnegative digitalisieren musste, habe ich den neuen Neewer Z2 gleich mal in Kombination mit dem QPro zum „entfesselten“ Blitzen genutzt. Für Farbnegative oder Dias eignet sich ein Blitz wegen seiner Farbtemperatur (5500° k) besonders gut. Darüber hinaus ist die TTL-Eigenschaft eines Blitzes für eine exakte Belichtung natürlich auch kein Nachteil!
Die Verwendung des Blitzes zum Kopieren ist denkbar einfach – der Z2 wird auf seinem Standfuss vor der Kamera aufgestellt und im TTL-Modus funktioniert alles automatisch, inklusive der AF!
Auf den Blitz wird vorzugsweise ein magnetischer Diffusor montiert (gibt es als Zubehör), die hier verwendete Nikon Kopiereinheit passt auf jedes 60mm Makroobjektiv mit 67mm Filtergewinde, und die Ausentwicklung erfolgte mit FilmLab. Das Ergebnis kann sich sehen lassen! Natürlich kann man das Ganze auch „zu Fuß“ machen, denn der Blitz kann im manuellen Betrieb in Drittelstufen leistungsmäßig gesteuert werden.
Aber nun zu typischen Beispielen…
Bibliothek, Nikon Z 6; 1/200s; f/5.0 ISO 100
Portraits Z 6; 1/60s; f/8.0 ISO 100; manuell
Judo-Training in Turnhalle, Z 6; 1/200s; f/5.6; ISO 100; (i)TTL
Kurzes Fazit:
Mit der Anschaffung eines Neewer Z2 Systemblitz kann man auch als Nikon-User nichts falsch machen. Der Blitz ist voll kompatibel mit allen Nikon-Kameras und bietet deutlich mehr als das momentane Top-Modell von Nikon (SB 5000). Der Neewer ist sehr leistungsstark (76 Ws), hat einen runden Blitzkopf für eine natürliche Ausleuchtung, und kann High-Speed-Synchronisation! Durch die Verwendung eines Akkus zeichnet er sich auch als „nachhaltig“ aus da er auf Batterien verzichtet. Und dazu kommt natürlich noch der günstige Anschaffungspreis! Der Neewer Z2-Blitz konnte in allen Bereichen überzeugen und ist für alle gängigen Kameramodelle erhältlich.
Das Viltrox AF 2.8/20mm Weitwinkel-Objektiv wird in Deutschland von unserem Partner Rollei vertrieben. Viltrox hat sich inzwischen mit seinen AF-Objektiven als Hersteller von Objektiven mit einem sehr guten Preis/Leistungsverhältnis gut etabliert. Ich selbst nutze Viltrox-Objektive seit dem ersten Tag ihrer Verfügbarkeit in Deutschland! Als jüngster Spross erreichte mich das sehr kompakte und leichte AF 2.8/20mm, dass ich seither praktisch immer in der Fototasche habe.
Das Objektiv eignet sich recht gut für den Einsatz in engen Räumen, und sorgt auch bei wenig Licht für gute Fotos. Unterstützt wird es dabei von einem schnellen und leisen STM-Autofokus-Motor. Der AF, einschließlich der Augen-AF, trifft präzise, und ist flott. Das Objektiv ist aus Compound-Kunststoff gefertigt, und sehr gut verarbeitet. Das Objektiv besteht optisch aus 10 Linsen-Elemente in 8 Gruppen, darunter 2 ED-Linsen, 1 Linse mit hohem Brechungsindex, 2 asphärische Linsen, mit hochauflösender Nano-Mehrschichtvergütung, und wasserdichte und witterungsbeständige Beschichtung der Frontlinse. Insgesamt eine ansehnliche „Papierform“ bei dem günstigen Preis, da kommt Spannung auf wie sich das Teil in Praxis bewährt!
Das Objektiv
Da sich die Linse für eine Reportage in engen Räumlichkeiten anbietet, habe ich einen kleinen Test bei einer Vernissage in der „Dampfschleiferei Remscheid“ gemacht. Alle hier gezeigten Aufnahmen wurden mit einer Nikon Z 6 gemacht, und wie immer „out of cam“!
Viltrox 20mm; f/7.1; 1/250s; ISO 100
Viltrox 20mm; f/4.5; 1/250s; ISO 1250
Viltrox 20mm; f/4.5; 1/800s; ISO 1250. Auch mit komplexen Lichtverhältnissen kommt das Objektiv gut klar.
Viltrox 20mm; f/4.5; 1/60s; ISO 1250
Als kleines „Reportage-Objektiv“ für enge Räume konnte mich das Viltrox AF 2.8/20mm überzeugen!
Viltrox 20mm; f/7.1; 1/1000s; ISO 100. Auch bei Außenaufnahmen macht das Objektiv einen guten Eindruck! Inwieweit es für größere Prints geeignet ist werde ich demnächst ausprobieren.
Viltrox 20mm; f/2.8; 1/30s; ISO 200
Gleiche Aufnahme, Ausschnitt Ecke links oben! Natürlich fällt die Schärfe bei f 2.8 in den Ecken ab, allerdings kann sich das Objektiv bei den herrschenden Aufnahmebedingungen (offene Blende, lange Belichtungszeit aus der Hand!) durchaus sehen lassen!
Dass das Viltrox AF 2.8/20mm bei einem Preis von rd. 140 € nicht mit den Top-Objektiven der Kamerahersteller ganz mithalten kann ist klar, aber für einen Vollformatsensor mit 24,5 MP kann man es gut einsetzen. Die Ergebnisse werden schon bei f 4 gut und für Landschaftsaufnahmen mit Blende f 8 sogar sehr gut! Das Objektiv ist leicht und kompakt und findet Platz in jeder Tasche, da kann man bei dem Preis nicht viel falsch machen…
Seit einigen Wochen stelle ich an dieser Stelle preiswerte Objektiv-Alternativen von s.g. „Drittherstellern“ vor. Diesmal geht es um das Meike AF 1.4/85mm Vollformat-Objektiv, eine lichtstarke Variante der beliebten „Portrait-Brennweite“ mit f 1.4 Anfangsöffnung und Z-Mount. Ausprobiert habe ich es an der neuen Nikon Z6lll, die ich gerade für ein Review (Bericht folgt demnächst!) zur Verfügung hatte.
Das Objektiv ist, wie auch schon die vorher vorgestellten Brennweiten, ebenfalls sehr gut verarbeitet und die Haptik stimmt auch hier. Meike bleibt seiner Ausstattungslinie auch bei dieser Variante treu und hat auch diesem Objektiv eine ordentliche Abdichtung in Rot spendiert. Auch ein Blendenring, eine belegbare Funktionstaste und ein AF/MF-Umschalter sind außen am Objektiv ist vorhanden. Der STM-Autofokus funktionier schnell und Leise.
Das aus Compound-Material gefertigte Objektiv wiegt rd. 730g und macht durch und durch einen stabilen Eindruck. Es ist aufgebaut in 8 Gruppen mit 13 Elementen (4 ED-Linsen, 2 mit hoher Brechung) und verfügt über 12 (!) Blendenlamellen, die für ein ordentliches Bokeh sorgen sollen. Auch hier sind die Linsen teilweise mit einer Spezialvergütung versehen, die Reflexionen und Flares verhindern soll. Die Naheinstellgrenze liegt bei 0,63 m. Wie bei den meisten Objektiven inzwischen üblich kann die Firmware über eine USB-C-Buchse aktualisiert werden.
85mm; f/8.0; 1/800s; ISO 250. Auch mit komplexen Lichtverhältnissen kommt das Objektiv gut klar.
85mm; f/8.0; 1/1000s; ISO 250
85mm; f/1.4; 1/3200s; ISO 100. Das Bokeh fällt auf Grund der 12 Blendenlamellen sehr ruhig und harmonisch aus…
…Ausschnitt gleiches Foto – auch der AF sitzt präzise auf den Augen!
85mm; f/3.5; 1/400s; ISO 250. A.
Das Meike AF 1.4/85mm ist eine sehr brauchbare, lichtstarke Alternative für einen günstigen Preis (ca. 450 €). Natürlich ist das Objektiv nicht nur für Portraits ein guter Tipp, sondern es kann auch bei anderen Motiven überzeugen. Die Abbildungsleistung und die Bildanmutung konnten mich durchaus überzeugen. Auch der Autofokus, einschließlich Augen-AF, trifft präzise. Freistellen ist eine Freude und die 12 Blendenlamellen sorgen für eine ansprechendes Bokeh.
Früher gehörte ein 50mm-Objektiv quasi als Standard-Objektiv zu jeder KB-(System)-Kamera! Das hat sich spätestens mit der Einführung der digitalen Fotografie geändert. Wenn s.g. „Kits“ angeboten wurden, dann handelte sich es meist um die neue Kategorie „Standard-Zoom-Objektiv (z.B.18-55mm) mit eher bescheidenen Anfangsöffnungen. Wer ein 50mm-Objektiv mit einer ordentlich Anfangsblende haben wollte musste sich diese Brennweite dazukaufen. Je nach Anfangsblende reicht das Preisniveau bei Nikon dabei momentan von ca. 540 – 2300 €! Durch die veränderte Angebotsstrategie der Hersteller ist zudem das 50mm Objektiv auch etwas aus der Mode gekommen – obwohl die Brennweite interessante Fotos ermöglicht. Wer nun trotzdem einmal diese Brennweite ausprobieren möchte, hat seit einiger Zeit die Möglichkeit auch für den Nikon-Z-Anschluss auf günstige Drittanbieter-Angebote zurückzugreifen. Heute möchte ich daher einmal das Meike AF 1.8/50mm Z kurz vorstellen, das ich an meiner Nikon Z 6 ausprobiert habe!
Das Objektiv
Das Objektiv ist sehr gut verarbeitet und auch die Haptik stimmt. Meike hat dem Objektiv sogar eine ordentliche Abdichtung spendiert! Ein Blendenring fehlt, dafür gibt es aber einen AF/MF-Umschalter außen am Objektiv. Das aus Compound-Material gefertigte Objektiv wiegt 420g und macht einen stabilen Eindruck! Es ist aufgebaut in 7 Gruppen mit 11 Elementen. Die Linsen sind teilweise mit einer speziellen Vergütung versehen, die Reflexionen verhindern soll!
Die Bilder:
f/1.8; 1/640s; ISO 200
f/4.5; 1/5s; ISO 400 f/1.8; 1/640s; ISO 3200
f/1.8; 1/800s; ISO 200
f/7.1; 1/640s; ISO 100
f/7.1; 1/1250s; ISO 100
Kurzes Fazit:
Ich muss schon sagen, dass Meike AF 1.8/50mm ist ein sehr gutes Objektiv zu einem unsagbar günstigen Preis (ca. 170 €)! Das Objektiv zeigt in allen Situationen am 24,5 MP-Sensor der Nikon Z 6 beeindruckende Leistungen. Dabei bleibt die Anmutung der Bilder „nikontypisch“. Selbst bei offener Blende ist so gut wie kein Schärfeverlust in den Ecken festzustellen und die Kontrastleistung ist ebenfalls sehr gut. Bei leichter Abblendung kann man durchaus von einer Top-Leistung sprechen! Ich kann das Objektiv wirklich empfehlen, es bietet einen günstigen Einstieg in die Welt der 50mm Objektive! Das Meike AF 1.8/50mm Objektiv ist auch mit Sony E-Mount erhältlich.
Sonys „Gamechanger“, die neue A9lll die ich heute vorstelle, ist ein gutes Beispiel wie man seine Marktführerschaft bei den Vollformatkameras verteidigt – zumindest im Bereich der Hersteller die Sony-Bildsensoren einsetzen! Inwieweit das neue Flaggschiff aus dem Hause Canon da mithalten kann muss sich erst noch erweisen. Natürlich ist die A9lll, wie inzwischen üblich, eine Hybridkamera und zwar von der Sorte, mit der man nicht nur Filmen, sondern auch profimäßig Fotografieren kann!
Die neue Sony A9lll mit dem ersten echten „Global-Shutter“ ist seit längerem mal wieder eine Sony-Vollformat-Kamera die sich mit 24,5 MP begnügt. Allerdings kann man davon ausgehen, dass dies nur so ist, weil momentan ein Vollformat-Sensor mit mehr Pixeln und Global-Shutter auf Grund der dafür notwendigen Rechenleistung noch nicht realisierbar ist! Und vorweggesagt, diese neue Sony-Kamera ist performancemäßig schon das schnellste was ich bisher in der Hand hatte! Darüber hinaus hat sie auch alles was momentan an AI-Unterstützung sinnvoll ist, mit an Bord.
Die Kamera
Die wesentlichen Merkmale der Sony a9lll:
24,6 MP Exmor RS-CMOS-KB-Sensor, mit Global-Shutter
BIONZ XR-Prozessor mit 8x höhere Verarbeitungsgeschwindigkeit + AI-Engine
Dateiformate: JPEG-kompatibel (DCF Version 2.0, Exif Version 2.32, MPF Baseline-kompatibel), HEIF (MPEG-A MIAF-kompatibel), 14bit RAW (kompatibel mit dem Sony ARW 4.0 Format)
Empfindlichkeit: ISO 250–25.600 (ISO-Werte ab ISO 125 bis ISO 51.200 im erweiterten ISO-Bereich), AUTO (ISO 100 – 12800, untere Grenze bzw. obere Grenze wählbar)
Sensor-Bildstabilisierung IBIS, 5-Achsen-Sensorverschiebung, bis zu +8 LV
Schneller Hybrid-Autofokus (AF-Phasendetektion 759 Punkte), KI-basierter Echtzeit-Augenautofokus, Echtzeit-Tracking, Autofokus-Arbeitsbereich von -5 EV bis 20 EV
Elektronische Verschlusszeiten von 30s bis 1/80.000s
Serienaufnahmen: bis 120 Bilder/s
Elektronischer Sucher mit 9,35 Millionen Bildpunkten (OLED), max.240 BpS
Klappbares 8 cm (3,2 Zoll) Touchscreen-TFT mit 2,1 Millionen Pixeln
Professionelle Videoaufnahme in 4K/60p
USB 3.2 Gen 2 (10Gbps) Ausgang
Speicherbare LUTs
Wi-Fi-Konnektivität und Fernsteuerung per Smartphone
Bei der A9lll setzt Sony einen komplett neuen 24,6 MP Exmor RS™-BSI-CMOS-KB-Sensor mit „Global-Shutter“ und einen doppelten BIONZ XR Bildprozessor für die Verarbeitung der Daten ein. Die Konstruktion sorgt laut Sony für schnelle Übertragungsraten und schnelle A/D-Umwandlung. In Verbindung mit der neuen AI-Verarbeitungseinheit bietet der Sensor auch eine erhöhte AF-Präzision sowie Fokusstabilität.
Auch in der neuen A9lll kommt ein Exmor RS und der BIONZ XR im Duo zum Einsatz!
Der Verschluss
Der s.g. „elektronische Verschluss“ bietet Zeiten von 30 Sek. bis 1/80.000s, und Langzeitbelichtung.
Erweiterte optische 5-Achsen-Bildstabilisierung
Modernste Gyrosensoren und optimierte Bildstabilisierungsalgorithmen sorgen in der neuen Stabilisierungseinheit für eine effektive 8,0-stufige Korrektur von Verwacklungen der Kamera.
Autofokus
Schneller Hybrid-Autofokus mit verbesserter Geschwindigkeit, Präzision und Tracking. AF mit Augenerkennung in Echtzeit. Die Leistung des A9lll AF-Systems entspricht insgesamt den höchsten Standards. Die neusten Deep-Learning-Technologien unterstützen die leistungsstarke Echtzeit-AF-Erkennung und ein zuverlässigeres Echtzeit-Tracking mit einem leistungsstärkeren schnellen Hybrid-Autofokus über einen größeren Bereich. Der schnelle Hybrid-Autofokus nutzt eine Kombination aus AF-Phasendetektion und AF-Kontrastdetektion, um sogar kleine Objekte oder Menschen vor einem dunklen Hintergrund präzise zu fokussieren. Die hohe Auslesegeschwindigkeit des neuen Bildsensors erlaubt der A9III bis zu 120 AF/AE-Trackingberechnungen pro Sekunde, doppelt so viele wie beim Vorgänger.
Die gesammelten Daten werden von den Bildprozessoren in Verbindung mit der neuen KI-Verarbeitungseinheit in Echtzeit analysiert, um so möglichst optimale Ergebnisse des AF-Systems zu erzielen.
Mit 759 AF-Phasendetektionspunkten deckt er fast das gesamte Bildfeld ab. Präziser AF auch bei schwachem Licht von -3,0 EV (rechts). Anhand von überarbeiteten Motivformdaten erkennt die A9lll Bewegungen und das menschliche Auge noch besser. Anhand erlernter menschlicher Formen und Posen werden nicht nur Augen, sondern auch Körper- und Kopfposition präzise erkannt, um z. B. Personen zu fokussieren und nachzuverfolgen, die von der Kamera abgewandt sind oder eine Maske tragen.
Mehr Ausdrucksmöglichkeiten mit neuen Creative Looks
Creative Look ermöglicht es mit zehn anpassbaren Voreinstellungen die Welt auf individuelle Weise einzufangen. Die Voreinstellungen lassen sich übernehmen oder über acht Parameter wie Kontrast, Sättigung und Schatten anpassen.
Sucher/Monitor
Elektronischer Sucher mit 9,43 Millionen Bildpunkten (OLED), und max.240 BpS. LCD-Display 8 cm (3,2 Zoll) TFT mit rd. 2,1 Mio Bildpunkte und Touch-Funktion, Das neue Display ist in 4-Achsen klapp- und drehbar. Die Touch-Funktionen funktionieren sehr gut!
Ausstattung und Schnittstellen
Neu ist die belegbare Taste C5,nahe am Auslöser! Das Gehäuse besteht aus Magnesium und hochfstem Compound-Kunststoff. DieAa9lll hat zwei Kombi-Steckplätze für CFexpress A und UHS-I- und UHS-II-SDXC-/SDHC-Speicherkarten. Der USB-C Anschluss der Kamera unterstützt USB 3.2-Übertragungsgeschwindigkeit (bis zu 10 Gbit/s). Dies ermöglicht die schnelle Datenübertragung per PC-Fernzugriff (Tethering) für eine reibungslose Handhabung großer Bilddateien. Für die schnelle Datenübertragung wird zusätzlich zum 2,4-GH-Band ein integriertes WLAN mit 5 GHz Bandbreite eingesetzt. Eine FTP-Anschluss steht ebenfalls zur Verfügung. Akkulaufzeit ca. 400 Aufnahmen. Alle Verbindungen und die Akkuabdeckung sind abgedichtet.
Der Test
Zu meinem „Praxistest“
Alle meine persönlichen Aussagen und Anmerkungen in diesem Bericht beziehen ausschließlich auf die mir zum Test überlassene Kamera und Objektive! Da ich über Fotografie schreibe, lasse ich auch die Video-Funktionen der Kameras im Grunde weitgehend außen vor. Die technischen Daten der Kameras drucke ich hier nicht komplett ab, sondern verweise mit einem Link auf die entsprechende Herstellerseite. In meinem Review erwähne ich die reinen technischen Daten nur punktuell, hauptsächlich da wo Neuerungen bzw. Herausstellungsmerkmale zur Sprache kommen! In diesem Zusammenhang möchte ich auch noch einmal darauf hinweisen, dass die kameraspezifischen Leistungsdaten in der Regel immer an optimale (labor-)Bedingungen wie: voller und neuer Akku, die schnellsten Speicherkarten und die Verwendung der Top-Objektive der jeweiligen Hersteller, geknüpft sind! In der Praxis wird man daher meistens nur Ergebnisse erzielen, die knapp unter 100% der „Papierform“ liegen.
Eingesetzt wurden an der a9lll folgende Objektive: das Sony E 2.8/24-70mm und ein Tamron 2.8/70-180mm DG DN OS.
Wenn nicht anders angegeben alle Bilder „out of Cam“!
Die Beispielbilder:
70mm; f/7.1; 1/640s; ISO 250
24mm; f/7.1 1/800s; ISO 250
24mm; f/7.1; 1/320s; ISO 250
24mm; f/3.5; 1/400s; ISO 250
46mm; f/7.1; s/640s; ISO 250. JPG out of cam, unter das gleiche Foto in LR entwickelt…
…es scheint so, dass der neue Sensor, dem beim Kontrastumfang rd. 1 LV weniger bietet als z.B. eine Nikon Z6, etwas anders hinsichtlich der Belichtung reagiert. Bei der hier eingestellten „Matrix-Messung“, säuft die Aufnahme im JPG-Ergebnis in den Tiefen etwas ab, so dass sich eine RAW-Entwicklung positiv bemerkbar macht!
24mm; f/8.0; 1/640s; ISO 250, auch hier wirkt die Belichtung in den Tiefen nicht ausgewogen…
Tamron 144mm; f/5.0; s/1600s; ISO 250, die Seriebildfunktionen sind hervorragend…
Tamron 180mm; f/5.0; 1/2000s; ISO 250, das Tracking (Auto verfolgt) lässt sich auch durch „Störfaktoren“ im Bildfordergrund nicht irritieren!
70mm; f/7.1; 1/500s; ISO 250. Der Augen-AF funktioniert hier sehr gut, auch wenn die Augen nicht vollständig zu sehen sind!
Zum „Rolling-Shutter-Effekt:
Links bei 1/160s; rechts bei /1500s.
Der Global-Shutter funktioniert! Gerade Linien bleiben immer gerade, ob bei einem sich schnell drehenden Objekt (Windrad)..
…oder sich die Kamera relativ zum Objekt bewegt (Oberleitungsmast, aus der fahrenden Tram fotografiert)!
70mm; f/2.8; 1/1000s; ISO 250,
Rauschverhalten
Das Rauschverhalten des neuen 24,6 MP-Bildsensors in der a9lll ist bis 3.200 ISO sehr gut, und steigt bei 5.000 ISO sichtbar an. Ab 12.800 ISO ist es unakzeptabel für eine Top-Kamera!
Für den ISO-Test nutze ich Filter von Kase!
Fazit:
Die Sony A9lll hält das was die Werbung verspricht: Sie ist momentan tatsächlich der „Gamechanger“ bei den Vollformat Kameras, zumindest was die Performance angeht!
Technisch mit allem ausgestattet was das Fotograf*innen Herz sich wünscht – und manchmal sogar noch mehr! Wie Eingangs schon erwähnt ist es eine reinrassige Hybrid-Kamera, die (fast) sämtliche Skills aus der Welt der Videokameras mitbringt. Was sich hauptsächlich beim Handling bemerkbar macht. So ist die Anzahl der Bedienelemente am Gehäuse wieder gewachsen, und auch werden einige Schalter/Knöpfe wieder dreifach belegt, was ich persönlich nicht so mag! Auch beim Menü wäre mir eine einfachere und klare Strukturierung lieber. Das Vorbild, die Alpha 1, wird hier überall sichtbar und stellt klar an wen diese Kamera Adressiert ist: Dem Profi, der ein kompromissloses Arbeitsgerät wünscht!
Das Gehäuse, aus Magnesium und robusten Kunststoff-Compound gefertigt, ist sehr gut verarbeitet. Alle Tasten, -hebel und Drehknöpfe sind wie bei Sony üblich relativ eng zu einander angeordnet. Für meine Hände hat diese Kamera, die etwas voluminöser als die der a7er Reihe ausfällt, definitiv mal die „passende“ Größe. Mit ihrem Gewicht von rd. 700 Gramm, und ihrer Größe insgesamt, ist das Handling mit lichtstarken Objektiven oder langen Brennweiten gut ausgewogen. Die Verarbeitung und die Haptik ist Sony-typisch sehr gut, und wirkt insgesamt sehr robust!
Sony bietet mit dem neuen gestacktem 24,6 MP KB-CMOS-BSI-Bildsensor mit „globalem Verschluss“ einen Einstieg in eine neue Technologie. Dabei ist der Begriff „globaler Verschluss“ etwas irreführend, da es einen Verschluss im gebräuchlichen Sinn gar nicht mehr gibt!
Neu ist, dass die Pixel des Sensors gleichzeitig ausgelesen werden (B). Bisher wurden die Pixel, auch die der Stacking-Versionen, seriell, bzw. klusterweise der Reihe nach ausgelesen (A). Diese Methode führte bei bestimmten Aufnahmesituationen zum s.g. „Global-Shutter-Effekt“, da der Ausleseprozess über eine gewisse Zeitspanne verlief, die unabhängig von der eigentlichen Belichtungszeit, so Objekte in Ausleserichtung verbog (der verkrümmte Golfschläger oder in Bewegungsrichtung schrägen Masten). Auch die s.g. „Banding-Effekte“ etwa bei minderwertigen LED-Lampen sind mit dem Global Shutter Geschichte. Die Kamera achte automatisch auf den hellsten Moment der während der Aufnahme, so dass das Flackern unterdrückt bleibt. Sogar bei relativ kleinen Bildbereichen mit entsprechenden Lichtquellen arbeitet diese Funktion, um so auch Displays oder LED-Anzeigetafeln im Hintergrund korrekt aufzunehmen.
Der neue 24,6 MP Bildsensor bietet eine sehr gute Bildqualität leider nur bis 3.200 ISO, ab ISO 5.000 ist sie nur noch gut. Das zeigt deutlich, welchen Kompromiss Sony für den Global Shutter bei der Bildqualität eingehen musste. Auch der Dynamikumfang ist rd. 1 LV niedriger, was für einen 24-Megapixel-Sensor eindeutig ein Rückschritt bedeutet. Schon knapp oberhalb 3.200 ISO wird ein leichtes Helligkeitsrauschen sichtbar, ab 5.000 ISO wird es dann deutlich sichtbar. Farbrauschen dagegen spielt praktisch keine Rolle. Durch das Rauschverhalten leidet leider die Detailzeichnung, und lässt ab 6.400 ISO deutlich nach. Die Tonwertkurve verläuft etwas steil, sorgt aber für knackige, aber nicht übertriebene Kontraste. Bei der Farbgenauigkeit und dem Farbumfang gefällt mir die Bildanmutung allerdings sehr gut.
Das Hybrid-AF-System, mit der neuen KI-Verarbeitungseinheit inklusive Augen-AF mit einer überarbeiteten Motiverkennung, profitiert eindeutig nochmals durch die blitzschnelle Auslesung des Sensors,
auch bei 120 Serienbildern pro Sekunde wird der Autofokus unterbrechungsfrei nachgeführt. – ein wirklicher Fortschritt! Sony gönnt auch der A9lll nun reichlich Fokus-Sensoren (759), auf Grund dieser Leistungsfähigkeit stehen außerdem diverse Konfigurations-Parameter zur Verfügung, um z.B. einzelne AF-Punkte zu einer Gruppe zusammenzufassen. Richtig eingestellt ist das Autofokus-System wirklich sehr, sehr schnell, und auch das Realtime-Tracking ist deutlich schneller und präziser als bei allen Vorgängerinnen. Wer diese Kamera voll ausreizen will muss allerdings auch zu den besten Objektiven greifen die momentan erhältlich sind!
Die auf dem Papier versprochenen 120 Serienbilder pro Sekunde erreicht die Sony Alpha 9 III scheinbar ohne Probleme, hält diese Geschwindigkeit trotz der schnellen CFexpress-A-Speicherkarte aber nur kurz durch. Nach 98 Raw-Fotos mit verlustfreier Kompression oder rd. 200 JPEG-Fotos mit niedrigster Auflösung ist Schluss und die Kamera regelt runter! Das deutet auf einen für eine Profikamera eher bescheidenen Pufferspeicher hin. Realistisch betrachtet stellt sich allerdings die Frage wann man als Fotograf wirklich mehr als 20-30 B/s benötigt – und in diesen Bereichen gibt es keinerlei Einschränkung!
Der elektronische Oled-Sucher, mit über 9 Mio. Bildpunkten, fällt eher überdurchschnittlich gut aus, und bietet eine Bildwechselfrequenz von bis zu 240 B/s! Der 8 cm Touch-Monitor bietet nur „Durchschnittskost“. Die sehr performante Leistung bedingt leider auch einen deutlich erhöhten Stromverbrauch, daher empfiehlt sich die Verwendung des als Zubehör erhältlichen Batteriegriff VG-C5!
Die neue Sony A9lll ist für mich aktuell „die“ modernste Vollformat-Kamera mit einer guten Bildqualität, und einer überragenden Gesamtperformance. Wegen des Rauschverhaltens konnte es leider keine vollen 5 Sterne bei der Bildqualität geben. Wer sich diese Profikamera gönnen will, muss allerdings etwas tiefer in die Tasche greifen, und knapp 7.000 Euro auf den Tisch legen! Meine Bewertung im Einzelnen:
Bei den Monopods hat es in den letzten 12 Monaten einiges an innovativen Neuentwicklungen gegeben, über die es sich lohnt zu berichten. Daher hier ein Update meines letzten Reviews zum Thema Monopods. Diese Stative sind in den Zeiten der inzwischen sehr gut funktionierenden Stabilisatoren in Objektiven und viel mehr noch in den Kameras selbst (IBIS) etwas aus dem Blickfeld verschwunden. Ich meine zu Unrecht!
Ein Orts- oder Positionswechsel ist schnell und einfach mit einem Monopod erledigt, und das Einbeinstativ ist auch ein perfekter „Transportgriff“…
Will oder muss man mit langen Brennweiten arbeiten, gehören stabile Stative und Stativköpfe zur Grundausrüstung. Einerseits weil lange Brennweiten einen ruhigen und stabilen Stand, und andererseits langbrennweitige und dazu noch lichtstarke Objektive auch einiges an Gewicht auf die Waage bringen. Wer schon einmal ein Autorennen oder ähnliches über einen ganzen Tag fotografisch begleiten musste kann ein Lied davon singen. Bei derartigen Veranstaltungen gilt es auch während der Arbeit persönlich sehr mobil zu sein, und genau dies funktioniert mit einem Einbeinstativ hervorragend! Da man aber auch bei diesen Stativen eine hohe Stabilität bei gleichzeitigem geringem Eigengewicht wünscht, kommt man heutzutage am Werkstoff Carbon natürlich nicht vorbei. Erst recht, wenn auch die Anschaffungspreise inzwischen nicht mehr die große Hürde sind!
Anwendung
Für die Verwendung eines Einbeinstatives in Verbindung mit dem eigenen Körper gibt es unterschiedliche Ansätze: Früher galt es vor dem Hintergrund bescheidener Empfindlichkeiten (z.B. nur ISO 400 bei Farbfilmen!) einen stabilen Stand für händelbare Belichtungszeiten zu erreichen.
Es galt die Regel, mit den Beinen und dem Stativ ein Dreibein für höchstmögliche Stabilität nachzubilden!
Die heutigen aktuellen Digitalkameras, mit denen problemlos 8000 ISO bei noch akzeptabler Bildqualität, möglich sind, ermöglichen inzwischen einen „lockeren“ Umgang mit dem Einbein. Die moderne Kameratechnik ermöglicht dem User das Monopod quasi als bewegliche Stütze mit hohen Freiheitsgraden seitwärts und auch nach oben zu nutzen, was mit einem Neiger noch weiter zu optimieren ist!
Einbeinstative sind eigentlich ein alter Hut, aber durch die Bildstabilisierung und ihr Gewicht etwas aus der Mode gekommen. Als Beispiel unten mein altes, über 35 Jahre altes Alu-Einbeinstativ, das schon damals auf Grund eines speziellen Features außergewöhnlich war. Dieses Stativ hat mich rd. 20 Jahre bei meiner Automobil- und Motorsportberichterstattung nicht einmal im Stich gelassen, und funktioniert auch heute noch einwandfrei!
Ein sehr praktisches Feature an meinem alten Alu-Einbein war eine klappbare Fußplatte, damit konnte man das Stativ zusätzlich stabilisieren – simpel aber funktional! Heutzutage bietet man mit s.g. „Fußspinnen“ eine erweiterte Version der Fußstütze an (s.u.).
Die Testkandidaten
Für mein Update habe ich vier Carbon-Monopods zum Ausprobieren bekommen:
Von der Firma Feisol das CM-1401 Rapid, von Sirui ein SVM -165 Rapid System, von Benro ein MSDPL46C „SupaDupa PRO“, und von Rollei das Easy Traveler Carbon Monopod. Bis auf das Feisol, sind alle Monopods aktuelle Neuentwicklungen!
Obwohl man die Einbeinstative auch ohne Stativkopf direkt benutzen kann, möchte auf ein sehr nützliches Zubehör-Teil hinweisen und dieses auch ausdrücklich empfehlen: einen kleinen einfachen „Neiger“, der die Beweglichkeit deutlich erhöht! Natürlich könnte man denken, da ja meistens vorhanden, dass auch ein guter Kugelkopf für ein Monopod geeignet sei. Leider ist das auf Grund der Bedienung, es müssen i.d.R. zwei Drehknöpfe bedient werden – und das funktioniert eben nicht gut, da man ja immer nur eine Hand frei hat – die Zweite hält ja das Stativ bzw. die Kamera!
Hier einige Beispiele…
Das es auch viel einfacher und wirklich innovativ geht zeige ich weiter unten am Beispiel des Benro Monopods…
Einbeinstative sind nicht nur im Bereich Sport unentbehrlich, sondern werden auch häufig bei der Tier- und Vogelfotografie eingesetzt. Zum einem wegen der relativ hohen Freiheitsgrade bei der Bewegung der Kamera/Objektiveinheit, und zum anderen auch wegen der relativ kurzen Reaktionszeiten bei der Motivverfolgung. So kann man einen Vogel im Flug oder ein Tier im Lauf mit einem Monopod (und ein wenig Übung) sehr gut verfolgen, und so relativ leicht sehr gute Fotos auch von bewegten Motiven machen!
Die Stative
Basisdaten
Die vier Carbon-Einbeinstative bieten eine maximale Arbeitshöhe zwischen rund 1,57 bis 1,86 m. Die Stative sind zusammengeschoben bis auf das Sirui sehr transportfreundlich, und nicht ganz unwichtig, sie sind auch noch sehr leicht. Eine passende Transporttasche wird bei allen Stativen jeweils mitgeliefert. Leider passen die Stative mit zusätzlich montierten Neiger oft nicht mehr in die mitgelieferten Taschen. Die Verarbeitung war bei allen Testkandidaten sehr gut, die Haptik sogar hervorragend! Das Sirui und das Rollei besitzen eine dreifüßige, ausklappbare Fußspinne. So eine Fußspinne ist bei den Video-Filmern quasi Standard, bei Fotografen eher die Ausnahme, kann aber als Fußauflage zur zusätzlichen Stabilisierung benutzt werden, oder aber auch abgenommen werden.
Drei Stative bestehen jeweils aus vier Beinsegmenten, das Sirui begnügt sich mit 3 Segmenten. Insgesamt sind alle vier Stative stabil und sehr gut für ihren Einsatzzweck geeignet. Hier die vier Kandidaten Feisol, Sirui, Rollei und Benro in der Praxis:
Die Kopfplatten der Monopods sind alle ausreichend groß und bieten eine gute Basis für einen Neiger. Eine wirkliche innovative Neuheit bietet das Benro „SuperDupa PRO“ da es einen integrierten Kugelkopf/Neiger besitzt, der sogar ArcaSwiss kompatibel ist!
Entgegen dem Sirui, bei dem der untere „Kugelkopf“ mit einer Flügelschraube arretiert wird, kann man das beim Rollei mit einem per Fuß bedienbaren Mechanismus, ohne sich bücken zu müssen, erledigen!
Das Rollei und das Sirui sind modulartig aufgebaut, und die oberen Stativplatten und die „Spinnen sind abnehmbar. Die beiden Module können jeweils auch zusammengesteckt werden, wodurch sie dann als „Tisch- oder Ministativ“ nutzbar sind (s.U.).
Das Rollei Monopod ohne „Mittel-Teil“ als Tischstatitiv…
Das Sirui SVM 165 zeichnet sich laut Hersteller besonders durch die innovative „Einhand-Höhen-Verstellung“ aus! Durch das patentierte Rapid System von SIRU kann man dieses Einbeinstativ durch einfaches Drehen des oberen Drehverschlusses schnell in der Höhe verstellen, wodurch es bequem und einfach zu bedienen ist. Der ergonomisch geformte Drehverschluss mit Gummipolster ermöglicht es den Dreh-Verschluss mit wenig Kraftaufwand festzuziehen oder zu lösen. In der Praxis war das allerdings stark gewöhnungsbedürftig! Bei gelöstem unteren Kugelkopf fehlt es allerdings an Standfestigkeit (rechtes Bild), das Stativ bleibt bei Verwendung der klappbaren Spinne sehr beweglich…
Eine Fußspinne erweitert das Nutzungsspektrum eines Einbeinstatives erheblich! Zum einen kann man mit diesen Monopods, je nach Stativkopf, auch schnell mal ein Video machen, zum anderen kann man das Stativ auch hilfsweise als fast vollwertiges „Dreibein“ nutzen! Mit Fußspinne ist es auch freistehend, z.B. für Produktfotos, wie hier mit einem Smartphone, oder für die Makrofotografie einsetzbar.
Hier das Rollei Easy Traveler Carbon Monopod beim Makro-Einsatz, die Fußspinne schafft hier auch für das manuelle Fokussieren die notwendige Standfestigkeit!
Das innovative Benro SupaDupa PRO, mit dem integrierten Kugelkopf und Arca-Schnellwechsel-Halter, bietet alles was man von einem „klassischen“ Einbein-Stativ erwartet!
Fazit
Alle vier Monopods sind für ihre angedachten Einsatzzwecke gut geeignet! Die Stative sind bis auf eine Ausnahme leicht und kompakt, und so auch sehr gut geeignet für längere Wanderungen. Die Bedienung bei den „multifunktionalen“ Versionen mit Fußspinne ist natürlich etwas anspruchsvoller, und es zeigte sich, dass man damit etwas trainieren sollte ehe es ins Feld geht!
Das Feisol ist schlicht, leicht und stabil, und ohne Extras – also was für Puristen. Das Sirui und das Rollei sind für mich durch die Fußspinnen die „universellen“, dabei ist das Sirui für ein Monopod etwas groß und schwer geraten, da ist das Rollei die bessere Wahl. Für das Sirui ist eine Verlängerung (plus 30 cm) als Zubehör erhältlich.
Am besten gefallen hat mir persönlich das Benro „SupaDupa PRO“, der integrierte, ArcaSwiss-kompatible Kugelkopf ist wirklich innovativ. Die Konstruktion ist durchdacht und schafft eine kompakte und sichere Verbindung zur Kamera-/Objektiv-Kombination! Die möglichen Traglasten sind für Fotografen bei allen Monopods durchweg ausreichend!
Preislich liegen die Stative von Feisol und Rollei, und mit etwas Abstand die von Benro und Sirui, jeweils eng beieinander (Feisol ca. 150 €, Rollei ebenfalls ca. 150 € und das Benro schlägt mit 230 € zu Buche. Sirui ruft für sein neues Monopod rd. 265 € auf. Einen 2-Wege-Neiger bekommt man ab 25 €. Das RolleiEasy Traveler Carbon Monopod ist eindeutig der Preis-/Leistungs-Sieger, und als multifunktionales Monopod gut zu gebrauchen. Das Benro MSDPL46C „SupaDupa PRO“ liegt dagegen bei der Praktibalität vorne, wenn es um reine Fotografie geht!